Das iranische Regime hat die in Deutschland lebende Künstlerin Parastou Forouhar an der Rückreise nach Frankfurt gehindert. Ihr wurde in Teheran der Pass abgenommen, wohin sie wegen einer Gedenkveranstaltung für ihre 1998 ermordeten Eltern gereist war.
Berlin - Bereits am Samstag hätte Parastou Forouhar wieder in Frankfurt landen sollen, doch die iranischen Behörden verhinderten den Rückflug der in Offenbach lebenden Künstlerin, indem sie ihren iranischen Reisepass einzogen. Auf Nachfrage sagte ihr der Leiter der für Sicherheit zuständigen Abteilung des Revolutionsgerichts, dass eine Anzeige gegen sie vorliege. Diese stamme vom Informationsministerium. Dies ließ Parastou Forouhar durch einen in Frankfurt lebenden Freund mitteilen, der mit ihr telefoniert hatte.
Hintergrund für die Anzeige könnten Interviews sein, die Parastou Forouhar während ihres Iran-Aufenthaltes gegeben hat. Sie hält sich seit Mitte November in dem Land auf, wo sie alljährlich Gedenkveranstaltungen zu Ehren ihrer 1998 ermordeten Eltern Darioush und Parvaneh Forouhar organisiert.
Die beiden oppositionellen Politiker waren damals von vorgeblichen Polizisten brutal ermordet worden. Die Morde wurden nie richtig aufgeklärt, die Verstrickung iranischer Geheimdienstler wird vermutet. Forouhars Anwältin, die seit Jahren vor Gericht für eine Aufklärung kämpft, ist die Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi.
In ihrem Blog hatte die Künstlerin Anfang November ihre Reise angekündigt: "Wie jedes Jahr kehre ich auch in diesem November zum Todestag meiner Eltern in deren Haus nach Teheran zurück, wo sie einst gelebt und gearbeitet und gegen die Diktatur Widerstand geleistet hatten und wo sie im November 1998 den Messerstichen ihrer Mörder aus den Reihen des iranischen Geheimdienstes erlagen."
Deutsche Botschaft eingeschaltet
Der diesjährige Jahrestag fände in einer "veränderten politischen Situation" statt, die sie "gleichermaßen mit Hoffnung und Sorge" erfülle: "Im Iran herrscht mittlerweile eine Situation des anhaltenden Protests für Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte, gleichzeitig aber auch eine Situation der verstärkten Repression, bei der die Aktivisten geschlagen, verschleppt, gefoltert und zu Geständnissen und Selbstverleugnung gezwungen werden."
Nach Auskunft ihres Frankfurter Freundes hält sich Parastou Forouhar momentan im Haus ihrer Eltern auf.
Der hessische Bundestagsabgeordnete Omid Nouripur (Grüne) kritisierte die Festsetzung der Künstlerin: "Frau Forouhar muss sofort ihren Pass zurückbekommen", sagte er SPIEGEL ONLINE. Sie in Iran festzuhalten, sei inakzeptabel: "Es kann sonst nicht davon ausgegangen werden, dass sie ein fairer Prozess erwartet."
Nouripour rief auch die Bundesregierung dazu auf, sich für die Offenbacherin einzusetzen: "Es geht schließlich um die politische Verfolgung einer Frau mit Lebensmittelpunkt in Deutschland."
Unterdessen hat sich auch die deutsche Botschaft eingeschaltet. Es werde geprüft, ob man helfen könne, hieß es.
Berlin - Bereits am Samstag hätte Parastou Forouhar wieder in Frankfurt landen sollen, doch die iranischen Behörden verhinderten den Rückflug der in Offenbach lebenden Künstlerin, indem sie ihren iranischen Reisepass einzogen. Auf Nachfrage sagte ihr der Leiter der für Sicherheit zuständigen Abteilung des Revolutionsgerichts, dass eine Anzeige gegen sie vorliege. Diese stamme vom Informationsministerium. Dies ließ Parastou Forouhar durch einen in Frankfurt lebenden Freund mitteilen, der mit ihr telefoniert hatte.
Hintergrund für die Anzeige könnten Interviews sein, die Parastou Forouhar während ihres Iran-Aufenthaltes gegeben hat. Sie hält sich seit Mitte November in dem Land auf, wo sie alljährlich Gedenkveranstaltungen zu Ehren ihrer 1998 ermordeten Eltern Darioush und Parvaneh Forouhar organisiert.
Die beiden oppositionellen Politiker waren damals von vorgeblichen Polizisten brutal ermordet worden. Die Morde wurden nie richtig aufgeklärt, die Verstrickung iranischer Geheimdienstler wird vermutet. Forouhars Anwältin, die seit Jahren vor Gericht für eine Aufklärung kämpft, ist die Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi.
In ihrem Blog hatte die Künstlerin Anfang November ihre Reise angekündigt: "Wie jedes Jahr kehre ich auch in diesem November zum Todestag meiner Eltern in deren Haus nach Teheran zurück, wo sie einst gelebt und gearbeitet und gegen die Diktatur Widerstand geleistet hatten und wo sie im November 1998 den Messerstichen ihrer Mörder aus den Reihen des iranischen Geheimdienstes erlagen."
Deutsche Botschaft eingeschaltet
Der diesjährige Jahrestag fände in einer "veränderten politischen Situation" statt, die sie "gleichermaßen mit Hoffnung und Sorge" erfülle: "Im Iran herrscht mittlerweile eine Situation des anhaltenden Protests für Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte, gleichzeitig aber auch eine Situation der verstärkten Repression, bei der die Aktivisten geschlagen, verschleppt, gefoltert und zu Geständnissen und Selbstverleugnung gezwungen werden."
Nach Auskunft ihres Frankfurter Freundes hält sich Parastou Forouhar momentan im Haus ihrer Eltern auf.
Der hessische Bundestagsabgeordnete Omid Nouripur (Grüne) kritisierte die Festsetzung der Künstlerin: "Frau Forouhar muss sofort ihren Pass zurückbekommen", sagte er SPIEGEL ONLINE. Sie in Iran festzuhalten, sei inakzeptabel: "Es kann sonst nicht davon ausgegangen werden, dass sie ein fairer Prozess erwartet."
Nouripour rief auch die Bundesregierung dazu auf, sich für die Offenbacherin einzusetzen: "Es geht schließlich um die politische Verfolgung einer Frau mit Lebensmittelpunkt in Deutschland."
Unterdessen hat sich auch die deutsche Botschaft eingeschaltet. Es werde geprüft, ob man helfen könne, hieß es.
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