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Islam und Iran
Über Moscheenstreit und Mullahstaat
Als Iraner möchte ich an der entfachten Diskussion um den Großmoscheebau in Köln Ehrenfeld teilnehmen und meinen kritischen Beitrag dazu leisten. Dabei werde ich einige Male auf die Irankatastrophe rekurieren, weil diese als Modell die Ungeheuerlichkeit des Staatsmacht gewordenen Islams tagtäglich vor Augen führt.
«Ich werde mich in Ghom zurückziehen und mich dort den Rest meines Lebens meinem Glauben widmen», antwortete Khomeyni damals in seinem Pariser Exil einem Reporter, der wissen wollte, was er unternehmen würde, wenn er einmal in sein Heimatland zurückkehren wird. «Kein Gefühl», antwortete derselbe Mann auf die Frage eines Reporters, der in der gleichen Maschine Richtung Teheran mitflog, welches Gefühl er nun in dieser Stunde hätte. «Ich haue dieser Regierung (gemeint war die Regierung von Premierpräsident Bakhtiar, den das islamische Regime später ermorden ließ) in die Fresse», sagte Khomeyni in aller Öffentlichkeit, als er in Teheran ankam und von Millionen - nicht zuletzt von Intellektuellen und Akademikern - bejubelt wurde. Das war die Stunde des gläubigen Khomeyni, und das war die Grundsteinlegung des islamischen Staates in Iran. Dieser Staat, mit seiner mafiösen Struktur und Interessengebietsverteilungen, regiert seit knappen drei Jahrzehnten mit unvergleichlich brutaler Gewalt und schreckt vor nichts zurück. Seine sogenannten «Krisen» sind bloß interne Angelegenheit. 1,-- DM (also 0,50 Cent) kostete zur Schahzeit weniger als 3,-- Toman, jetzt kostet 1,-- Euro schwankend zwischen 1.200,-- bis 1.400,-- Toman.
Vor den Augen der Welt vertreibt, plündert, mordet, steinigt, erhängt der islamische Staat Menschen, foltert sie in Gefängnissen, organisiert und veranstaltet Kettenermordungen mit unvorstellbarer Brutalität und Grausamkeit und brüstet sich obendrein mit seinen schrecklichen Untaten. Woher kommt diese sichere offene Handlungsweise? Noch zurzeit seiner Gründung wird der Staat von eifrigen Journalisten wie Peter Scholl-Latour mit Worten wie etwa, der Islam lerne dem Westen das Fürchten, kritiklos hingenommen. Er hat sich zu sehr damit exponiert. Man kann es ihm eher nachsehen, als dem Westen, der «aus Furcht» vor diesem islamischen Staat mit ihm noch nie dagewesene profitable Geschäfte macht. Es ist kein Geheimnis, dass die Kernkraftanlagen im Iran von deutschen Firmen gebaut werden. Russland stellt Experten dazu, die selbstverständlich im Hintergrund bleiben.
Wie kann sich der Islam als Staatsmacht all diese Ungeheuerlichkeiten leisten? Die Antwortet lautet: die Religon Islam ist in ihrem Wesen und von Geburt aggressiv, heteronom und totalitär. Wer sich im Koran etwas auskennt und sich mit den historischen Umständen der Entstehung, Ausbreitung und Machtentfaltung des Islams befasst hat, findet dessen neue Variante buchstäblich im heutigen Iran wieder. Die immer mehr um sich greifende Islamisierung wird häufig genug in Talkshows gemeinhin zerredet. Nicht Aufklärung, sondern Verklärung des Islams findet dabei statt. Necla Kelek versuchte vergeblich in einer derartigen Talkshow sich Gehör dafür zu verschaffen, wie der Islam rechtlich, gesellschaftlich, politisch und in sonstige Richtungen, je nachdem offensichtlich oder verkappt despotisch vorgeht. Die meisten Gäste waren entweder blauäugig oder Profimusleme, u.a. ein Moscheewortführer. Und die orientierungslose Moderatorin wandte sich begeisterungsfähig stets an den bärtigen Moscheeleiter, der die Behauptung von Frau Dr. Kelek, nach dem Koran dürfe ein Mann seine Frau schlagen, einfach und typisch islamisch leugnete (s. hierzu Koran 34.4: « Die Männer stehen über den Frauen .......Und wenn Ihr fürchtet, dass (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch (darauf wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! ...»).
Der Koran sieht noch härtere Strafen für Frauen vor, wenn sie etwas «Abscheuliches» getan haben, und zwar sollen sie unter Umständen von ihren Ehemännern bis zu ihrem Tode im Hause eingesperrt werden (s. hierzu Koran 15.4: «Und wenn welche von euren Frauen etwas Abscheuliches begehen, so verlangt, dass vier von euch (Männern) gegen sie zeugen! Wenn sie (tatsächlich) zeugen, dann haltet sie im Haus fest, bis der Tod sie abberuft ....»).
Eine weitere Kostprobe für Neugierige: In dem Falle, dass die Ungläubigen? (d.h. Juden und Christen) sich gegen den Islam aufsässig verhalten, sollen Musleme sie köpfen und ihnen die Finger abhacken. (s. hierzu Koran 12.8: ....Ich werde denjenigen, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. Haut (ihnen mit dem Schwert) auf den Nacken und schlagt zu auf jeden Finger von ihnen!»).
Man kann die auf die Friedfertigkeit des Islams Schwörenden mit geschichtlichen Tatsachen konfrontieren und probeweise auf ihre Antworten erpicht bleiben: Ist es wahr, dass Mohamed etwa 700 Männer und Jugendliche eines jüdischen Stammes in Madina köpfen ließ und ihre Frauen und Güter unter die Musleme verteilte? Wenn nicht, wie lässt sich die Berichterstattung über diese Stammestötung in der ältesten Biographie Mohameds, verfasst von Ibn Ishag, erklären? Das Buch liegt in deutscher Übersetzung von dem Islamwissenschaftler Gernot Rotter vor.
Ein weiterer wesentlicher und einfacher Beweis gegen die Friedfertigkeit des Islams: Was hatten die islamisierten Araber unter dem 2. Kalif Omar im alten Iran zu suchen? Warum fielen sie in dieses Land ein? Warum führten die Iraner zwei Jahrhunderte Krieg und leisteten Widerstand gegen den islamischen Aggressor bis sie schließlich von ihm besiegt wurden? Und trotzdem soll der Koranvers «kein Zwang im Glauben» als Zeichen des friedlichen Islams gelten? Eine total schwachsinnige Interpretation, um von dem geschichtlichen Islam, wie er sich ereignet hat, abzulenken. Das richtige Verständnis dieses Verses muss nur sein, dass nicht die Gläubigen, sondern nur der allmächtige Allah den Sieg des Islams über seine Feinde herbeiführt. Die Musleme selbst sind nur Mittel dazu. So gewaltig ist Allah zu begreifen.
Deshalb heißt es auch in dem Vers 17.8: «Und nicht ihr habt sie (d.h. die Ungläubigen, die in der Schlacht bei Badr gefallen sind) getötet, sondern Gott», und gerichtet an einen jeden einzelnen Muslem heisst es dort weiter: «Und nicht du hast jenen Wurf ausgeführt (oder: jenen (Pfeil)schuß abgegeben), sondern Gott».
Wahr ist der Islam als Lehre und Tat, wie er im heutigen Iran sich seit drei Jahrzehnten Verwirklicht hat. Dieses rechte Verständnis wird auch von den islamischen Gelehrten im Iran folgerichtig vertreten. Gänzlich falsch ist hingegen die von sogenannten Reformern propagierte Ansicht, es käme bei den Koranversen auf deren Interpretationen an, und sie berufen sich dabei heuchlerisch auf falsch verstandene «Hermeneutik», als sei diese der Zaubergriff, Hässliches und Grausames in Schönheit und Gutherzigkeit zu verwandeln. Dazu kommt der Fakt, dass noch keiner von ihnen je eine andere Interpretation als die übliche von einem einzigen Vers des Korans vorgebracht hat.
Dies ist freilich kein Zufall. Islamritter und -retterreformer stossen dabei auf unüberwindliche Hindernisse. Die neu- bzw. uminterpretationsbedürftigen Koranverse sind im Grundgeschehen dieser Religion eingebettet. Sie entwachsen entweder konkreten Situationen, verbunden mit daraus folgenden Unterweisungen oder sie sind relevant für die Scharia. Eine Neuinterpretation wäre dann nur offensichtliche Fälschung. Man muss wissen, der Koran ist Gotteswort schlechthin. Als solches steht er unvergleichlich über alles und jedes. Die Machtgewalt Allahs wird damit zum absoluten Herrschaftsprinzip und zum Kriterium für die richtigen Geschehnisse in der Vergangenheit und für die Regelung der Lebens- und Verhaltensweise im Jetzt und in der Zukunft. Dieser Macht ist zu eigen, dass ihr jedes Mittel für ihre Durchsetzung geradezu recht ist. Erst in Durchführung und Ausübung dieser Macht, wo immer sie zum Einsatz kommen muss, geschieht das Recht und Richtige So ermahnt der islamische Gott die Aufsässigen und Ungläubigen, dass er besser Ränke schmiedet (s. hierzu Koran 30.8: «... Sie schmieden Ränke. Aber (auch) Gott schmiedet Ränke. Er kann es am besten.»).
Gegen Gottes Macht im Islam kann niemand und nichts etwas anrichten. Dies erklärt auch, warum im Koran die Tötung bzw. Kreuzigung Jesu als Lüge bezeichnet wird. Was wäre Gottes Macht, wenn Menschen seinen Propheten töten könnten. «und sagten: Wir haben Christus Jesus, den Sohn der Maria und Gesandten Gottes getötet, - Aber sie haben ihn (in Wirklichkeit) nicht getötet und (auch) nicht gekreuzigt. ....» (s. hierzu Koran 157.4). «Nein Gott hat ihn zu sich (in den Himmel) erhoben.» (s. Koran 158.4). Auch von hier aus geht unmittelbar eine Brücke von unwiderstehlicher Gottesmacht zu den Gläubigen und selbstverständlich auch zu den Ungläubigen. Schon hier zeichnet sich der wesentliche Unterschied zwischen dem christlichen Glauben und dem islamischen ab. Im ersteren opfert Gott seinen Sohn, um Menschen zu erlösen, im letzteren vernichtet Gott die Menschen, die sich seiner unbesiegbaren Macht widersetzen.
Nun, man kann entgegnen, auch das Christentum ist verbrecherisch gegen Menschen vorgegangen. Kein Zweifel. Ganz abgesehen davon, dass die Aufklärung stets die Untaten des Christentums angeprangert hat, werden sie durch Forscher weiterhin ans Tageslicht gefördert. Das noch nicht abgeschlossene, mehrbändige Werk «Kriminalgeschichte des Christentums» von Karl-Heinz Dechner ist der beste Beleg dafür. Nicht ein Blatt von ähnlicher Warte findet sich in der gesamten Geschichte des Islams. Das Christentum als geschichtliche Kirchenrealität wird genauso von dem gläubigen Kierkegaard verworfen wie von der atheistischen Position eines Nietzsches. Der letztere bringt es in etwaigen Worten zum Ausdruck: Was ist Christentum? Alles, was Christus verneint hat. Geschichtskritische Darstellungen des Islams haben nur europäische Islam-Forscher geschrieben. Dass solche Bücher in arabischer bzw. persischer Sprache nicht übersetzt wurden und werden, liegt auf der Hand.
Doch der Islam ist nicht die von Worten und Taten Mohameds verneinte Wirklichkeit. Genau umgekehrt ist es der Fall: Der Islam ist nichts als Verwirklichung von Worten und Taten seines Stifters in seinem eigenen und den besiegten, fremden Ländern. Daher weigert sich stets jeder mit der Entstehung und geschichtlichen Entwicklung des Islams vertraute Gläubige in die Vergangenheit seiner Religion zurückzusehen. Lieber und eher verschliesst er die Augen vor den verwerflichen Geschehnissen im Islam und den entsprechenden Versen seines heiligen Buches.
Die Geschichte des Islams lässt sich wie ein entsetzliches Märchen wahrnehmen, das sich jedes Mal wiederholt und wiederholen kann, wenn Worte und Taten seines Gründers ins Leben zurückgerufen werden. Der Mittelalter-Historiker Ekehard Rotter nennt das Kind beim Namen, wenn er sagt, dass jeder Islamist sich auf Mohamed als sein Vormund bzw. Vorbild berufen kann, wenn er Juden umbringt (Stern, Nr. 25/2007).
Ein treffendes, kritisches Grundbild von der repressiven Gewalt islamischer Wertsetzungen und ihre gesellschaftlichen Folgen entwirft Ralph Giordano in gedrängten Worten, der sich mit Recht unerbittlich gegen jegliche Möglichkeit ausspricht, durch den Bau der Großmoschee und ähnlichen Versammlungsorten dem eindringlichen Islam den Weg in Europa zu ebnen. Er wird wegen seiner Kritik von islamisch angehauchten Politikern der Unsachlichkeit in dieser Diskussion bezichtigt. Dererlei Frontstellungen gegen ihn sind nichts als plumpe Ausweichmanöver zu Gunsten eigener Ignoranz der Sachlage, die sich hinter dem Spektakel für eine sogenannte Multi-Kulti-Gesellschaft verbirgt. Diese schillernde Wortbildung ist als Begriff schal und gehaltlos. Wie ist es begrifflich zu verstehen? Was bringen die Musleme als Kultur in den Westen hinein, wenn man von lockerer Umgänglichkeit miteinander, andere Gerichte, gutschmeckende Obstsorten absieht, was auch mit Recht große Akzeptanz gefunden hat und finden wird? In Wirklichkeit ist alles, was in der modernen Zeit den Namen Kultur verdient, Exportware aus dem Westen, angefangen von Diskomusik, Kleidung, Theater, Film, Kunst etc...
Ein Land wie meines, also der Iran, wenn es auch gänzlich vom Islam in den Ruin getrieben wurde, hat sich Kultur und Kulturmuster vom Westen angeeignet. Auch seine traditionelle Musik hat sich erst durch westliche Notenschrift ein Fundament geben können. All das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Religion Islam in einschlägigen Gebieten so tief sitzt und potenziell eine solche umstürzlerische Kraft gegen jede Neuerung besitzt, dass aus dem Westen importiertes Kulturgut noch lange schutzbedürftig bleibt. Eine Großmoschee, um recht orthodox-islamisch zu sein, wird gewiss die erforderliche Machtentfaltung benötigen, deren Keim latent in ihrem Wesen liegt. Sie ist nicht nur für die junge islamisch gefährdete Republik Türkei ein gegnerisch von aussen operierender Machtmechanismus, sie wird auch nichts unversucht lassen, ein ihr Existenz gewährendes europäisches Land konspirativ zu unterwandern und seine Kulturwerte zu ihrem eigenen Vorteil zu missbrauchen.
«Und wenn ihr um Gottes willen getötet werdet oder sterbet, so ist (jedenfalls) Vergebung und Barmherzigkeit von Gott (wie sie dereinst den Gläubigen gewährt wird) besser als (all) das, was man (im Diesseits an Geld und Gut) zusammenbringt.» (Koran 157.3)
Dr. Aramech Dustdar
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